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Annabogen

1532 wird Prinzessin Anna von Dänemark geboren. Mit 16 heiratet sie Herzog August von Sachsen und wird an seiner Seite Kurfürstin.

Sie war nicht nur Mutter (und somit Vorfahrin von August dem Starken), sondern auch Pionierin in der Medizin (so hat sie u.a. das Hebammenwesen in Sachsen etabliert, Arzneimittel entwickelt und vertrieben und die erste sächsische Apotheke aufgebaut), Netzwerkerin, Botanikerin und nicht zuletzt auch Verwalterin eines immensen Hofes.

Bekannt ist davon viel, bewusst nur wenigen.

Ein zufälliges Gespräch zu einem Tag der offenen Tür hat für mich den Startpunkt gegeben, mich ein wenig mit Annas Wirken und ein wenig mehr mit ihrem Schmuck zu beschäftigen, denn im Georgentor sollte eine Kollage entstehen, die sich mit eben jener Anna, der Namenspatronin des im Schlosshof liegenden Restaurants, und ihrem Leben beschäftigt.

Ausgangspunkt für meine Arbeit war das festliche Ornat, in welchem die Kurfürstin von Lukas Cranach dem Jüngeren bildnerisch festgehalten wurde. Das Gemälde hängt in der Rüstkammer des Schlosses. Zu sehen ist eine Frau mit allen ihren Insignien der Macht. Jeder Bereich des Körpers ist aufwendig beschmückt: Perlen ins Haar gewebt, eine mit großen Steinen und Federn verzierte Haube, üppige Ketten und Ringe in Gold, mit Rubinen, Perlen und anderen Steinen, Gürtel, Armbänder, ja sogar die Halskrause ist mit Perlen benäht. Mehr Prunk geht nicht.

Mit einer Neuinterpretation des Schmuckes soll die Brücke zwischen Moderne und Renaissance geschlagen werden. Die überbordende Pracht des Schmuckes sollte in einem modernen Material Anklang finden. Die Entscheidung für Porzellan naheliegend, denn der Urururenkel von Anna, August der Starke, veranlasste die Erfindung des europäischen Porzellans.

Das edle Material ist Ausgangspunkt meiner Suche nach einer neuen Form; repetitiv, prunkvoll und überbordend sollte es werden, mit farblichen Anklängen an dem historischen Vorbild.

Die Arbeit war langwierig, nicht nur, was meinen Part anging.
Über zwei Jahre hat uns das Thema bewegt. Viel wurde probiert und wieder verworfen, neu gelernt und angewendet. Gelegentlich wurde man durch Bürokratie und Unsicherheit ausgebremst, aber nun ist das Ergebnis für alle im Georgentor des Dresdner Schlosses sichtbar installiert.


Die Bezüge zu Annas Leben und Wirken sind vielfältig und es gilt, diese Frau immer ein bisschen mehr neu zu entdecken.

Darüber hinaus durfte ich der Anna mein Gesicht leihen. Eine neue und aufregende Erfahrung.

 

Konzeption und Umsetzung: Alexandra Graf und Claudia Koch
Maske und Kostüm: Evelyna Schubert
Fotografie: Jacob Fischer Fotografie
Schmuckdesign und Fotomodell: Elementaris by Pfefferkorn

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Fotoshooting

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Der Prozess

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Repetition ist auch hier von besonderer Bedeutung. 

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